Donnerstag, 2. Januar 2025

Chillen und Abendessen im Zimmer

Auf unserer Besichtigungstour fragten wir auch noch nach, ob wir hier evtl. etwas zu Essen bekommen würden, denn in der Umgebung waren keine Restaurants vorhanden. Uns wurde eine Geflügeltajine empfohlen, wahrscheinlich weil hierfür noch Lebensmittel von der Gesellschaft vor uns vorhanden waren.

Mangels Alternativen willigten wir ein, die Zubereitung würde aber etwas dauern, aber das Essen würde uns dann ins Zimmer gebracht. 

Hier hatten wir auch erstmals so etwas wie ein Sofa mit einem Tisch, wo wir uns erstmal hinlegten und entspannten. Das WLAN war hier nicht besonders gut, aber wir kamen klar. Draußen wurde es derweil dunkel und die Sonne tauchte den Himmel nochmal in schönes Licht, inklusive einem schönen Sichelmond.

Die Geflügeltajine mit Oliven und Fladenbrot war kein Highlight, aber ok für heute Abend. Schön war es zumindest, hier im warmen Zimmer bedient zu werden und hier essen zu können.

Nachdem alles abgeräumt war, chillten wir ein wenig weiter und gingen alsbald in Bett.


Ankunft an der Unterkunft Palais Ghiat

Unterwegs schauten wir bereits nach möglichen Unterkünften im Außenbereich von Marrakesch. Auf die Stadt, die Abgase und die Enge hatten wir beide keine Lust, wir kannten sie ja auch schon von den ersten Tagen. 

Da es auch nicht zu teuer sein sollte, suchten wir gezielt in den Apps nach Übernachtungsmöglichkeiten für wenig Geld aber gut aussehenden Zimmern. So kamen wir dann zum Palais Ghiat, einem kleinen Anwesen südlich von Marrakesch. Hier können einzelne Zimmer, aber auch das ganze Anwesen für beispielsweise Feierlichkeiten gebucht werden.

Glücklicherweise machte uns jemand das Tor auf und am Empfang war auch jemand anzutreffen. Wir hatten Glück, denn erst gestern ist das gesamte Anwesen frei geworden, vorher war hier eine Gesellschaft untergebracht.

Nach einer Diskussion über den Zimmerpreis, konnten wir letztlich mit Rabatten bei Booking.com ein Zimmer anmieten und waren nun die einzigen Gäste des Hauses. Wir ließen uns verschiedene Zimmer zeigen und entschieden uns für ein großes im oberen Stockwerk, quasi in einem Turmzimmer. Das Auto konnte geschützt hinter dem Tor unter einem Carport stehen.

Wir holten unsere Rucksäcke, legten diese ab und machten dann erstmal einen kurzen Rundgang auf dem Gelände. Das Wetter war noch herrlich und die Sonne ging langsam unter. Preislich lag das Zimmer mit den Rabatten sogar unter dem letzten Hotelzimmer in Ouzoud, welches somit zurecht als teure Absteige deklariert werden konnte. 

Wir waren glücklich mit unserer Wahl, hatten nun also unseren eigenen kleinen Palast und zum Flughafen werden wir morgen nur knapp 30-40 Minuten unterwegs sein. Hier können wir ein wenig bei nun besseren Temperaturen als noch in den Bergen entspannen.

Zurück nach Marrakesch

Nun ging es wieder zurück zum Startpunkt unserer gemeinsamen Tour durch Marokko, nach Marrakesch. Nicht weil die Tour schon endet, sondern weil wir ausgemacht hatten, hier unseren Mietwagen morgen abzugeben, damit wir ihn nicht wieder nach Quarzazate bringen müssen. Von Marrakesch aus werden wir wohl besser zu unseren weiteren Zielen kommen, denn zeitlich gesehen hatten wir gerade erstmal Halbzeit.

Die Fahrt verlief eigentlich ziemlich eintönig die N8 entlang, die zu großen Teilen einfach geradeaus verläuft. Zwischen den wenigen Dörfern und Städten lag oftmals wieder viel Nichts. Aber das Atlasgebirge, welches sich quasi einmal durchs Land von West nach Ost zieht, war immer sichtbar und bot schöne Ausblicke.

Nach knapp 3 1/2 Stunden kamen wir in der Region von Marrakesch an, wo wir uns nun eine Unterkunft suchen wollten. Christian besorgte nochmal Bargeld, damit wir für die nächsten Tage auf der sicheren Seite sind.

Rauf zur Kasbah Ain Asserdoun

Oberhalb von Beni-Mellal liegt die Kasbah Ain Asserdoune, eine historische Festung. Sie wurde im 17. Jahrhundert von Moulay Ismail, dem zweiten Herrscher der marokkanischen Alawiten-Dynastie, zum Schutz der Quelle von Ain Asserdoun und der umliegenden Gegend erbaut.

Die Festung thront über der Stadt und bietet einen sehr schönen Ausblick. Etwas unterhalb liegt der Jardin de Ain Asserdoune. Hohe Bäume prägen das Erscheinungsbild des Stadtparks, wo aus dem Berg die Quelle von Aïn Asserdoune entspringt. In breiten Kaskaden und Wasserläufen wird das Wasser durch den Park geleitet. 

Mangels Parkplätzen vor der Kasbah ließ Christian mich kurz raus, damit ich mich hier umsehen konnte. Er wartete etwas weiter weg und sammelte mich kurze Zeit später wieder ein. Auf den Besuch des Jardins verzichteten wir, teils waren wir unterhalb schon daran vorbeigefahren.

Es war nun fast 14 Uhr und vor uns lagen noch knapp 200 km Wegstrecke oder mindestens 3 Stunden bis nach Marrakesch, wo wir eine Unterkunft für die Nacht suchen wollen. Es ging wieder runter zur Nationalstraße 8, die uns bis nach Marrakesch führen wird.

Fahrt durch Beni-Mellal

Mit dem frisch gewaschenen und getankten Wagen fuhren wir dann durch Beni-Mellal. Sie ist die Hauptstadt der Region Béni Mellal-Khénifra in der Landesmitte von Marokko mit etwa 193.000 Einwohnern und darüber hinaus Hauptstadt der Provinz Béni Mellal. Es ist eine moderne, überwiegend in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandene Stadt.

Sie liegt am Westrand des Mittleren Atlas im Süden der fruchtbaren Tadla-Ebene an der Nationalstraße 8 (route impériale), einer ehemaligen Kamelkarawanenroute, etwa auf halbem Weg zwischen Marrakesch im Südwesten und Fès im Nordosten, in einer Höhe von etwa 500 bis 600 m.

Es war mal wieder ein heftiger Kontrast zu den Dörfern der letzten Tage. Aufmal waren wir wieder in einer Großstadt, wo die Moderne zumindest im Innenstadtbereich eingezogen hatte. Je weiter man in die Stadt fuhr, umso größer und moderner wurden die Gebäude. 

Wo im Vorort noch viele alte Autos und selbstgebaute Kutschen unterwegs waren, stand man im Zentrum von Beni-Mellal im Stau an der doppelspurigen Ampel. Auf Kreisverkehren standen große Brunnen mit hohen Wasserfontänen und den Berg hinauf gab es auch die schönen Wohnviertel mit schicken Häusern.

Wir hatten heute aber keine Lust auf großen Trubel und Stadtbesichtigungen. Wir wollten hoch zur Kasbah auf dem Berg über Beni-Mellal.