Donnerstag, 9. Januar 2025

Rückfahrt und letzter Abend im Hotel

Vom Restaurant fuhren wir nun geradewegs zum Hotel zurück. Das Navi führte uns spannenderweise durch einige kleine Seitenstraßen, ehe wir wieder auf den großen Hauptstraßen von Agadir ankamen, die von Palmen gesäumt sind.

Kurz nach 18 Uhr kamen wir dann bei tiefstehender Sonne am Hotel an und ergatterten noch einen Parkplatz direkt vorm Gebäude. Perfekt also, um morgen früh von hier zum Flughafen zu kommen.

Den Abend verbrachten wir dann einfach auf dem Balkon und im Hotelzimmer. Es war unsere letzte Nacht in Marokko und wir packten schon mal unsere Rucksäcke und alles andere zusammen, damit wir morgen keinen Stress hatten.

Nach ein paar Podcasts im Bett schliefen wir dann gegen 22 Uhr ein, morgen müssen wir ein wenig früher aufstehen als sonst.

Abendessen im Cafe Restaurant Tazerzit

Knapp 30 km vor Agadir hatte Christian in Tazerzit ein gut bewertetes Restaurant gefunden, welches wir mal ansteuern wollten. Laut Karte lag es neben der Straße, der Parkplatz dahinter führte uns dann aber erstmal durch das dahinterliegende Wohngebiet, welches nicht geteert war und ein wenig rummelig aussah.

Am Restaurant Tazerzit angekommen sah dann aber alles gut aus. Es lag direkt neben einer Tankstelle und einem kleinen Supermarkt und hier war reger Verkehr. Wir nahmen auf der Terrasse in der Sonne Platz und schauten dem Treiben zu. Lustigerweise habe ich hier erstmals in Marokko eine sogenannte Hocktoilette vorgefunden, mit der wir eigentlich viel öfter gerechnet hätten. Glücklicherweise waren aber bisher überall "normale" Toilettenschüsseln vorhanden.

Die Gerichte auf der Karte hörten sich alle sehr gut an und waren gegenüber Agadir auch deutlich günstiger. Wir bestellten uns einen Grillteller mit verschiedenen Fleischsorten, Pommes, Reis und Gemüse. Zuvor gab es wie so oft noch Brot mit Oliven dazu. Das Essen war wirklich lecker und kostete pro Gericht gerade mal 7€ (70 Dirham). Zum Nachtisch wurde dann sogar noch eine kleine Fruchtschale gereicht.

Es war also genau das richtige für uns und wir zogen gegen 16:30 Uhr weiter in Richtung Agadir. Zu spät wollten wir hier nicht aufschlagen, damit wir auf jeden Fall noch einen Parkplatz vor dem Hotel ergattern konnten.

Rückfahrt nach Agadir durch Tiznit

Wir hatten nun eine knapp dreistündige Rückfahrt vor uns, die uns auch durch die Stadt Tiznit führen wird, welche das größte wirtschaftliche Zentrum der Region südlich von Agadir ist. Das Stadtbild ist von Geschäften und Dienstleistungsunternehmen aller Art geprägt und Tiznit hat sich zum Zentrum des Kunsthandwerks der Gold- und Silber-Schmiede entwickelt.

Wir entschieden uns aber nur für eine schnelle Durchfahrt durch das Stadtzentrum, vorbei an der Altstadt mit der im Jahr 1882 fertiggestellten sechs Kilometer langen Stadtmauer, mit 36 vorspringenden Türmen und acht Stadttoren.

Der große Mond stand tief und war gut auf der Rückfahrt zu erkennen, was ziemlich cool aussah hier in der Landschaft. Wir fuhren weiter und überlegten, wo wir heut Abend speisen wollen. Mögliche Restaurants suchte Christian während der Fahrt. Die Idee war, dass wir möglichst außerhalb von Agadir essen gehen, wo vielleicht eher Einheimische unterwegs sind und Bewertungen nicht von Touristen stammen.

Zum "Plage de Legzira"

Ungefähr 150 km südlich von Agadir liegt eine der berühmtesten Landschaften Marokkos, der Strand von Legzira, bekannt für seinen beeindruckenden Felsbogen. Zwischen Sidi Ifni und Mirleft wird der lange Sandstrand von einer Felsformation begrenzt, deren ockerfarbene Farbe einen Kontrast zum Blau des Ozeans bildet. Die Felsbögen an diesem Strand wurden tausende Male fotografiert. Leider ist einer dieser beeindruckenden Bögen im Jahr 2016 aufgrund von Erosion eingestürzt. Einer ist aber noch übrig, den wir von einem Felsvorsprung am Plage de Legzira besichtigten.

Mit dem Mietwagen bogen wir einen kleinen Schotterpfad in Richtung Strand ab, dem wir bis zum Ende folgten. Hier konnten wir parken und zu Fuß runter zur Steilküste, von wo der begehbare Felsen weit ins Meer ragt.

Die hohen Wellen krachten hier an den Strand und es war einfach ein atemberaubendes Bild. Ganz vorn auf der Spitze des Felsens war man quasi im Wasser und man hatte nur den großen Ozean vor sich im Blick. Der Felsbogen lag rechts von uns weiter den Strand hoch. 

Vereinzelt gibt es hier auch Strandzugänge, die wir aber nicht extra aufsuchen wollten. Allein diesen Parkplatz zu finden und auch mit dem Mietwagen befahren zu können, war schon schwierig.

Wir genossen hier den Ausblick und verbrachten knapp eine halbe Stunde auf dem Felsen. Zu uns gesellte sich zwischendurch auch eine kleine Haubenlerche, deren Bestand in Westeuropa laut Wikipedia hochgradig gefährdet ist.

Wir hatten es nun 14 Uhr und Agadir lag ungefähr 3 Stunden Fahrt entfernt. Wir entschieden uns hier also für die Rückfahrt und wollten noch einen Abstecher nach Tiznit machen.

Am Meer entlang Richtung Süden

Von Aglou führte uns nun die Straße P1905 weiter in den Süden bis nach Gourizim. Ab hier folgten wir der R104, rechts das weite Meer, links immer die Bergkette, über welche die Sandstürme wehten. Hier hatten wir überall sehr schöne Ausblicke und die Fahrt war ein Genuss. 

Ab Mirleft gab es immer wieder nette kleine Buchten und Strände zwischen den sonst aufragenden Steilküsten. Wir machten zwischendurch ein paar Beautyshots vom Mietwagen und genossen das wenige Verkehrsaufkommen und die weitreichenden Ausblicke.

Ziel unserer Fahrt war nun der "Plage de Legzira", welcher für seine Steilküste und bogenförmig unterspülten Felsvorsprünge bekannt ist.