Freitag, 27. Dezember 2024

Chillen auf der Dachterrasse

Es ist mittlerweile knapp 21 Uhr und wir besuchen noch die Dachterrasse des Riads. Von hier oben hat man einen Rundumblick über Marrakesch und einige Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Vielleicht können wir so noch ein wenig Kontakte mit anderen Gästen knüpfen.

Und tatsächlich treffen wir hier oben neben anderen ein deutsches Pärchen, Charlotta und Tom, mit denen wir ins Gespräch kommen. Die beiden sind im Norden Marokkos mit der Fähre angelandet und von dort mit einem kleinen Mietwagen bis hierunter gefahren.

Christian und ich hatten bereits für den morgigen Tag ausgemacht, eine Free Walking Tour durch Marrakesch zu buchen. Diese werden oft von Einheimischen angeboten, welche einem dann die Stadt zeigen und im Anschluss um eine Spende bitten. Je nachdem wie es einem gefallen hat, kann die Spende mal groß oder klein ausfallen. 

Wir fragten die beiden, ob sie nicht auch Lust dran hätten, und so buchten wir zu viert eine dieser Touren für den nächsten Morgen und verabredeten uns fürs Frühstück.

Nachdem unser Getränk geleert war, machten wir uns dann auf ins Zimmer zum pennen. 

Unser Hostel - Riad Marrakech Rouge

Wir haben es dann doch noch in den kleinen Gassen gefunden, unser Riad Marrakech Rouge. Als Riad bezeichnet man hier ein traditionelles marokkanisches Haus mit einem Innenhof bzw. inneren Garten. 

Zunächst mal ging es durch eine Tür in der Tür. Ein Einstieg wie in ein Hobbithaus. Einen inneren Garten hat unser Riad nicht, dafür aber den Innenhof. In den warmen Sommermonaten hat jedes Zimmer so einen Zugang zum quasi innenliegenden Kamineffekt, die warme Luft entweicht durch den Innenhof nach oben und hält das Gebäude kühl.

Jetzt im Winter muss man das nicht unbedingt haben, es ist hier ziemlich kühl. Und heizen bringt hier nichts, es ist ja alles offen gestaltet. Interessant ist aber die Innengestaltung. Viele bunte Farben, Teppiche, Mosaike und marrokanische Deko. 

Wir haben uns ein Zweibettzimmer gebucht, um hier etwas ungestörter zu sein. Es liegt im zweiten Stock unter der Dachterrasse. Als Bad gibt es hier drei Duschzellen, zwei Toiletten und ein kleines Waschbecken, alles auf sehr beengtem Raum. Aber wir werden schon klarkommen.



Über den Marktplatz "Jemaa el-Fnaa" zum Hostel

Es ist mittlerweile dunkel geworden in Marrakesch und wir entscheiden uns zum Hostel in die Altstadt zu gehen. Jetzt um die Abendstunden ist es auf dem für Marrakesch berühmten Marktplatz Jemaa el-Fnaa sehr voll. 

Zahlreiche Straßenkünstler versuchen mit ihren Instrumenten, tanzenden Affen, Schlangen oder ihrem eigenen Tanz die Touristen anzuziehen, um ihnen Geld abzuleiern. Im Hintergrund die vielen Marktstände, die Essen oder frisch gepresste Fruchtsäfte anbieten. 

Der erste Eindruck ist spannend, wir laufen aber nur einmal drüber um in die Gasse unseres Hostels zu gelangen. Diese sind voll mit kleinen Läden, alles sehr beengt und hinzu kommen die zahlreichen Roller und Mopedfahrer, die manchmal im vollen Tempo zwischen den Menschen durchfahren. 

Überhaupt stinkt die ganze Stadt einfach nur nach Abgasen. Selbst neuere Fahrzeuge scheinen keine filternden Abgasanlagen mehr zu besitzen. Dazu überall der Zweitaktergeruch der Mopeds. 

Von der Straße mit den Läden mussten wir dann noch in kleine verwinkelte Gassen abbiegen, um zum Hostel zu gelangen. Oft sind diese nicht mal auf Google Maps eingezeichnet. Letztlich kamen wir aber an.

Zum Essen in die Altstadt

Es wurde langsam Abend, glücklicherweise blieb es hier aber deutlich länger hell als noch in Deutschland. Gegen 18:30 Uhr machten wir uns in die Altstadt von Marrakesch auf, um hier irgendwo Essen zu gehen. Ich hatte heute lediglich ein kleines Frühstück noch vorm Flug, etwas zu Essen wäre also nicht verkehrt.

Es ging die Straßen entlang durch die alte Stadtmauer am Tor Bab Nkob vorbei in Richtung Koutoubia-Moschee, einem Wahrzeichen von Marrakesch aus dem 12. Jh. und damit eine der ältesten Moscheen Marokkos.

Gegenüber des Platzes vor der Moschee fanden wir ein schönes Restaurant mit Dachterrasse, wo wir eine landestypische "Tajine" bestellten. Christian mit Geflügelfleisch, ich mit Rind. Dazu gab es Fladenbrot und eine flasche Wasser. 

Mit einem herrlichen Blick auf die Moschee und der einziehenden Dunkelheit konnten wir hier für den Moment entspannen. Gleich wollen wir weiter zum Hostel ziehen, welches sich tief in der Altstadt befindet.

Marrakeschs moderne Neustadt

Wir ließen uns vom Fahrer am Hauptbahnhof nahe der Neustadt von Marrakesch absetzen. Hier prüften wir mögliche Busverbindungen in Richtung Beni-Mellal, unserem nächsten geplanten Zielort. Eine direkte Zugverbindung gibt es dorthin nicht.

Eine Busfahrt war möglich, allerdings schreckten uns die vollbesetzten Busse dort etwas ab, zumal wir das Gepäck dann auch unten verstauen müssten. Aber prinzipiell wäre das eine Möglichkeit zu reisen, auch wenn sie nicht wirklich angenehm wäre.

Da wir Marrakesch eh erst am 29. Dezember verlassen wollen, machten wir uns mit dieser ersten Planung auf in die Neustadt im Stadtteil Gueliz. Vor allem sieht man hier auch das moderne Marokko, das in der alten Medina fehlt. 

Vom Bahnhof ging es vorbei am Theater von Marrakesch rein in den modernen Stadtteil. Zur Begrüßung hatte Christian extra noch ein kleines Bierchen mitgebracht, die er noch vom Weihnachtsfest mitgenommen hatte. In Marokko sind alkoholische Getränke in der Öffentlichkeit verboten und generell nur selten zu bekommen. Es dauerte also nicht lange, dass wir auf der Straße darauf angesprochen wurden. Also schnell auftrinken und es ging weiter durch sehr moderne Kaufhäuser und Malls.


Wiedersehen mit Christian

Zum Glück funktionierte die vorab organisierte E-SIM für mobile Datenverbindungen in Marokko, denn schon im Flughafen konnte ich so mit Christian kommunizieren. Er wartete draußen vorm Haupteingang etwas abseits des Trubels. 

Wir hatten uns somit schnell gefunden und ich entledigte mich erstmal meinen warmen Klamotten, die ich noch in Deutschland benötigte. Hier reichte das T-Shirt erstmal aus.

Christian war ja schon ein paar Tage in Marokko unterwegs und hatte bereits herausgefunden, dass es hier den "Uber" ähnlichen Fahrdienst namens "InDrive" gibt, der offiziell allerdings in Marokko verboten war. Dennoch gibt es hier sehr viele Fahrer, die einen gezielt für kleines Geld zum Wunschort fahren. 

Einen solchen buchten wir uns direkt vom Flughafen aus, um in die Neustadt von Marrakesch zu kommen, also dem modernen Viertel.

Ankunft in Marrakesch

Der Flieger hat die paar Minuten Verspätung nicht wieder rausgeholt und wir sind mit ca. 25 Minuten Verspätung um 16:30 Uhr in Marrakesch gelandet. Hier war es natürlich deutlich wärmer als noch in Deutschland, knapp 20 Grad müssten es gewesen sein. 

Erstmal ging es nun durch die Sicherheitschecks, in Marokko nehmen die es noch recht genau. Aber bald schon hatte ich meinen Stempel im Reisepass und ich konnte auf die Suche nach Christian gehen, der draußen vorm Haupteingang wartete.

Flug nach Marokko

Wir kommen leider nicht mehr pünktlich los, ungefähr eine halbe Stunde später als geplant. 

Der Himmel über Weeze war noch aufgeklart, Richtung Westen kam dann aber für eine lange Zeit eine durchgehende Wolkendecke. Mit meinem Sitzplatz hatte ich Glück, neben mir eine Mutter mit einem Jungen der sich schön ruhig verhielt. Also hieß es nun Podcast anstellen und die Zeit rumkriegen.

Vom Fensterplatz aus hatte ich einen schönen Blick über die unter uns ziehende Landschaft. Wir flogen über Paris, die Pyrenäen bei Biarritz vorbei, über Madrid und gelangten schliesslich nach Marokko.

Der Flieger ist da - Boarding beginnt

Pünktlich zum Startzeitpunkt klart der Himmel über Weeze langsam auf und die Sonne kommt durch. Der Flieger landet mit etwas Verspätung und wir können schon bald einsteigen. 

Es handelt sich hier um den Flug FR7560 mit einer Boeing 737-8AS von Ryanair.

Die Reise geht los

 Nach den Weihnachtsfeiertagen geht es heute endlich los in Richtung Marokko. Mein Flieger startet um 12:30 Uhr in Weeze, wir sind also morgens los. Dummerweise totaler Nebel überall, die Ryanair App meldet evtl. Verzögerungen beim Abflug. 

Wir sind aber pünktlich in Weeze angekommen und der Check-In lief problemlos. Der Rucksack inkl. Inhalt wurde nicht bemängelt, scheint also alles zu klappen.

 

 

Vorbereitungsphase abgeschlossen

In diesem Jahr sind wir mal nicht mit dem eigenen Auto und Dachzelt unterwegs. Christian und ich haben einfach keinen geeigneten freien Termin für eine Tour in den wärmeren Monaten gefunden. Aber es hat sich dann doch noch eine andere Tour für uns ergeben.

Christian wird über Weihnachten mit unserem Tourkumpel Thorsten in Marokko sein. Thorsten möchte mit seinem Toyota Land Cruiser und Familie durchs Land reisen, nachdem sie gemeinsam in Marrakesch zusammen mit Christian Weihnachten gefeiert haben. Christian fragte mich also, ob ich nicht mit dem Flieger kommen möchte, damit wir beiden mit dem Rucksack durch Marokko reisen können.

Da bei mir auch kein Weihnachtsurlaub geplant war, suchte ich mir einen Flieger, der am 27. Dezember nach Marrakesch fliegt und wir beiden buchten uns Rückflüge für den 10. Januar. Zwei Wochen Reisezeit, da sollte man was sehen können. 

Vorab erstellten wir einen groben Reiseplan und ich erstellte schon mal eine Google Maps Karte, damit wir grob wussten wann wir wo sein wollten. Zudem konnte ich so schon mal ein paar Sehenswürdigkeiten heraussuchen. 

Von Marrakesch aus wollten wir in den Nordosten in Richtung Fès, von dort dann über Meknès nach Rabat. Da unsere Rückflüge von Agadir im Süden starten, sollte es dann die Küste runter gehen, vorbei an Casablanca, El Jadida, Safi, Essaouira bis Agadir.

Mal sehen ob das alles so klappt. Reisen werden wir wohl mit Bus, Bahn oder Mitfahrgelegenheiten.