Dienstag, 31. Dezember 2024

Nachtleben, Essen und Silvester in Tinghir

Gegen 19 Uhr verließen wir das Hotel und machten uns auf die Suche nach einem schönen Essen. Wir hatten mal beide Bock auf etwas Fastfood, mal nichts Einheimisches. Christian hatte die Straße runter das Restaurant "La Zone" auf Google Maps gesehen, welches mit 4.9 Sternen sehr gut bewertet ist. 

Also liefen wir die Straße entlang, die Sonne war schon untergegangen und das Nachtleben hier begann allmählich. Wir sind auch gespannt, ob hier überhaupt Silvester gefeiert wird, Alkohol ist ja im allgemeinen eher verboten. 

Am Gebäude der Stadtverwaltung vorbei fanden wir schon bald das Restaurant und nahmen Platz. Für uns beide gab es eine leckere Pizza, Christians Calzone war allerdings auch gut mächtig und ölig.

Wir liefen nach dem Essen entspannt zurück zum Hotel, wo mittlerweile eine Silvesterparty in einem Partyraum im Innhof gestartet war. Naja, dagegen unternehmen konnten wir eh nicht und wurden von der lokal üblichen Musik beschallt. 

Das Fernsehprogramm war hier auch recht speziell und weniger international, einzig Al-Jazeera konnte mit englischen Ton geschaut werden. Zum Glück hörte die Party um 23 Uhr schlagartig auf und es war Ruhe eingetreten. Wir waren beide KO und legten uns dann auch schlafen. 

Silvester wird hier nicht gefeiert, es gab weder eine Knallerei noch Krach auf den Straßen. Wir konnten uns also in Ruhe ausschlafen.

Schlafplatz im Hôtel la Vallée des Kasbahs

Nach dem üblichen Check-In Prozess mit der Datenaufnahme aller wichtigen Reisepassinfos konnten wir endlich unser Zimmer beziehen. Es ist zwar nicht wahnsinnig groß, aber immerhin recht bequem und vor allem auch nicht ausgekühlt. 

Einen kleinen Balkon zum Innenhof gibt es auch, wo es auch einen Hotelpool gibt. Den werden wir aber mal wieder schön auslassen. 

Das kleine Bad ist recht eng, aber für die Nacht soll es wohl reichen. Wichtig ist eher, dass es ausreichend Warmwasser gibt. 

Wir packen kurz die Sachen aus, machen uns frisch und wollen nun in die Stadt, um ein schönes Restaurant für uns zu finden.

Ankunft in Tinghir und Schlafplatzsuche

Wir haben es pünktlich zum Sonnenuntergang nach Tinghir geschafft. Tinghir ist eine Oasenstadt in Zentralmarokko in der Region Drâa-Tafilalet. Die Hauptstadt der Provinz Tinghir hat etwa 45.000 Einwohner und liegt an der südlich des Hohen Atlas verlaufenden N10 etwa 165 Kilometer nordöstlich von Ouarzazate bzw. ca. 150 Kilometer westlich von Erfoud in einer Höhe von etwa 1340 Metern.

Für uns begann nun erstmal die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz. Dieser sollte in dieser Nacht vor allem wärmer sein, aber auch komfortabel. Das erste Gasthaus lag im Außenbezirk der Stadt und allein die Fahrt dorthin war schon etwas abenteuerlich, denn es ging über lehmige und unbefestigte Seitengassen tief in die Hüttenviertel hinein. 

Erstens war uns nicht wirklich wohl hier, denn es gab ja auch nichts zum unternehmen am Abend, zweitens waren die Besitzer auch wohl nicht anwesend. Es machte keiner das Tor auf und wir fuhren weiter.

In der Innenstadt sah es dann schon wieder ganz anders aus. Hier reihten sich die Restaurants und Läden entlang der Straße auf, alles sah recht gesittet und ordentlich aus und wir fanden letztlich das "Hôtel la Vallée des Kasbahs", in welchem wir dann eincheckten.

Fahrt nach Tinghir im Atlasgebirge

Nun stand für uns wieder eine längere Überfahrt an. Wir wollten von Merzouga aus über Erfoud und Tinejdad in die Stadt Tinghir fahren und dort etwas für die anstehende Silvesternacht suchen. Aber zunächst führte uns die Strecke mal wieder durch kleine und größere Dörfer und wieder durch unendliche Landschaften. 

Geografisch verlief die Straße quasi durch das Atlasgebirge, entlang einer Ebene zwischen der Gebirgskette Jbel Sarhro im südlich und dem Hohen Atlas nördlich der Straße. So hatten wir beidseits die Gebirgsketten und ein tolles Panorama während der Fahrt.

Da wir erst gegen 15:15 Uhr unten in Merzouga losfuhren und die Strecke mit 200 km ungefähr drei Stunden dauern wird, werden wir wohl erst am Abend kurz vor Sonnenuntergang in der Stadt ankommen. Ich bin heute am Steuer des Wagens, da Christian die gestrige Etappe übernommen hatte und er sich so noch ein wenig auskurieren kann. Zudem kann er so auch schon mal nach geeigneten Übernachtungsmöglichkeiten in Tinghir suchen.

Es gab wieder einiges zu sehen für uns. Von gebastelten Eselskarren, über eigenartige Erdbrunnen, Dörfern mit gut oder eher schlecht ausgebauten Wegen, Tuch- und Kleidungsläden direkt an der Straße bis hin zu unendlichen Weiten.

Die Sonne war schon fast untergegangen, da tauchte endlich die Stadt Tinghir am Horizont vor uns auf, umsäumt von einem super Panorama mit dem schneebedeckten Hohen Atlas im Hintergrund.

Abstecher nach Merzouga

Nach knapp drei Stunden verabschieden wir uns von Thorsten und seiner Familie und brechen gegen 14:30 Uhr wieder mit dem Auto auf. Ziel wird wahrscheinlich die Stadt Tinghir unterhalb des Atlasgebirges sein, zunächst wollen wir aber noch eben einen Abstecher nach Merzouga machen. 

Also quasi die Straßen R702 und N13 in den Süden entlang des Erg Chebbi fahren. Wir fahren hinter Merzouga noch eine Stückchen weiter, aber viel kommt hier auch nicht mehr. Überall sieht man Karawanen von Kamelen, die für die Touristentouren bereitgehalten werden. 

Und natürlich eine Menge Toyota Leihwagen, der Land Cruiser ist hier in seinem Element.

Wir drehen wieder in nördliche Richtung um und folgen der R702 in Richtung Erfoud.

Kurze Wanderung in die Wüste

Der Campingplatz "Haven La Chance Camp" liegt direkt an den Dünen des Erg Chebbi und wir starten nach unserem entspannten Kaffeepäuschen eine kleine Wanderung in die Dünen. Da Christian aufgrund seiner Krankheit kaum Luft für ne anstrengende Tour hat, bewegen wir uns aber nur am Rande der Dünen. 

Wir sehen den vielen Geländewagen und Quadfahrern zu, wie sie durch die Sanddünen brettern und auch Kamele kommen uns entgegen. Hier gibt es natürlich zig Möglichkeiten für Touristen, Touren in die Wüste zu unternehmen. Aber gerade auch jetzt zum Jahreswechsel sind die Preise alle exorbitant hoch.

Wir drehen unsere Runde und kehren Bald wieder zum Camping zurück. Christian und ich haben uns entschieden, die Sylvesternacht nicht hier zu verbringen, denn Thorsten hatte sich mit seiner Familie bereits mit anderen Campingbesuchern am Abend verabredet. 

Wir wollen daher gleich weiterziehen, wahrscheinlich wieder in Richtung Atlasgebirge.