Samstag, 4. Januar 2025

Ein letzter Abend in Essaouira

Im Hostel machten wir uns wieder kurz frisch, ehe wir nochmals in die Altstadt aufbrachen. Es war mittlerweile dunkel geworden und wir zogen nochmal durch die schicken kleinen Gassen. 

Auch die Strandpromenade hatten wir noch nicht bei Dunkelheit besucht und liefen wieder bis zu unserem bekannten Café-Restaurant, wo wir noch einen Fruchtcocktail zu uns nahmen und das Nachtleben beobachteten.

Zurück ging es dann gegen 21 Uhr. Wir wollten nochmal die Dachterrasse des Hostels nutzen, vielleicht macht man ja hier noch ein paar Bekanntschaften. Allerdings saß hier nur ein älterer und Gras rauchender Zottel, mit dem wir nun nicht unbedingt Kontakt aufbauen wollten.

Wir saßen noch ein wenig bei milden Temperaturen mit dem Mond im Blick, ehe wir dann schlafen gingen. Morgen wollen wir Essaouira verlassen und zum Ort Imsouane erreichen, ein kleines Surferdorf.

Über Diabat zurück nach Essaouira

Nach der Besichtigung der Runie gingen wir zum kleinen Dorf Diabat südlich von Essaouira, denn unseren Rückweg hatten wir landeinwärts geplant und müssen somit eh über die Brücke "Pont de Diabat" über den Fluss Qued Ksob. 

Hier in Diabat werden wieder viele Quadtouren durch die Dünen angeboten. Wir sind kurz zum Café Jimi Hendrix, aber einladend sah es nun auch nicht wirklich aus. Also entschieden wir uns schnell für die Umkehr nach Essaouira. 

Das Brückengeländer war arg verrostet und hielt sich an vielen Stellen nur noch mit Glück. Prüfunternehmen wird es hier also nicht geben...

Bald hatten wir schon wieder den Anfang der Strandpromenade von Essaouira erreicht und wir hatten beide guten Hunger und Durst. Die Strandbar "Le Panoramique Essaouira" sah verlockend aus und wir nahmen hier Platz. 

Neben einem schönen Cocktail gönnten wir uns auch eine leckere Pizza und chillten auf den gemütlichen Sitzgelegenheiten. Es war quasi unser vorgezogenen Abendessen, denn wir hatten es mittlerweile 16:30 Uhr. Ein Stündchen verbrachten wir hier, ehe wir wieder zur Altstadt in Hostel aufbrachen, wo wir gegen 18 Uhr ankamen.

Besuch der Ruinen des Palais Dar Sultan

Auf dem Weg durch die Dünen in Richtung Diabat, einem kleinen Dorf südlich von Essaouira, kamen wir an den Ruinen des Palais Dar Sultan vorbei. Er befindet sich auf der Südseite des Flusses Oued Ksob, dem wir wir auf unserem Rückweg über Diabat folgten.

Der Palast oder auch das Weiße Haus in Essaouira ist ein Relikt der königlichen Geschichte von Essaouira. Die Architektur des Palastes hat einen europäischen Stil mit Anklängen an den traditionellen marokkanischen Stil. 

Er wurde von einem Unterhändler aus Makhzen, Hoban, erbaut und nach seiner Fertigstellung Sultan Sidi Mohammed Bin Abdullah übergeben. Später wurde es die Residenz von Moulay Abderrahmane, dem Kalifen des Königs in Mogador (Essaouira). Der Palast blieb anschließend unter dem Schutz der in Diabat lebenden Menschen, wurde jedoch angegriffen und verwüstet und später auch von einem Sandsturm zerstört. 

Heute ist der Zustand des Palastes in einem schlechten Zustand und Sand ist in die einst wunderbaren Mauern und die Struktur eingedrungen. Heute ist es eines der bedeutendsten historischen Gebäude in Essaouira. Der Palast war der Standort mehrerer ausländischer Missionen und berühmter historischer Bewohner.

Sonnige Pause in den Dünen

Wir wanderten nun noch ein Stück weiter am Strand entlang und bogen dann in die Dünen ab, denn aufgrund des Windes konnte man hier am Strand nicht gemütlich liegen. Ein schönes möglichst windstilles Plätzchen musste her.

Dieses fanden wir dann auch etwas landeinwärts hinter einem Busch, denn meinen Kopf wollte ich nicht der prallen Sonne aussetzen. Hier breiteten wir unsere Strandtücher aus und genossen nun die Sonne und die Ruhe. 

Wir beide haben immer unsere Kopfhörer dabei und hörten somit unseren Podcasts. Knapp 1 1/2 Stunden verbrachten wir hier, ehe wir wieder loszogen, die selbstgebaute Sonnenuhr zeigte bereits 15 Uhr an. Nur rumliegen ist dann auch nix. 

Wanderung zum Borj El Baroud

Bei gutem Wetter liefen wir die Strandpromenade ab in Richtung Borj El Baroud, einer verfallenen Wachtturmruine etwas südlich der Mündung des Oued Ksob. Das Bauwerk liegt am breiten Sandstrand direkt gegenüber phönizischen Ruinen an der Südostspitze der Hauptinsel Iles Purpuraires und ist mal mehr mal weniger vom Wasser umspült.

Die Promenade endet nach knapp 1,5 km mit ein paar Beach-Bars im Süden. Ab hier geht es nur noch den Strand entlang. Hier tümmeln sich allerlei Kameltreiber, die ihre Tiere für die Touristen bereithalten. Auch Pferde werden hier für Touren verliehen.

Wir ließen uns aber natürlich nicht breitschlagen und liefen vorbei in Richtung Ruine. Immer wieder überholten uns auch Gruppen mit Quads, die hier durch die Dünen und über den Strand geführt werden. Die Touristen werden also gut bespaßt. 

Die Wachturmruine Borj El Baroud erreichten wir gegen 13:30 Uhr bei nun warmen Temperaturen, allerdings wehte auch eine gute Brise, eine Jacke war also nicht verkehrt. Von der Ruine aus hatte man auch einen guten Blick auf die im Meer liegende Insel Iles Purpuraires mit den phönizischen Ruinen an der Südostspitze.